Dispokredit beim Girokonto: Einfach erklärt

Die Wörter „Dispokredit“, „Dispositionskredit“ und „Dispo“ tauchen früher oder später bei jedem Girokonto-Vergleich auf. Alle drei meinen natürlich dasselbe, doch was bedeutet der Dispokredit bei einem Girokonto und worauf sollte man unbedingt achten? Wir sind der Frage nachgegangen und möchten Ihnen den Dispositionskredit und alles was mit ihm Verbindung steht, einfach und praxisnah erklären. Finden Sie jetzt eine Antwort auf die Frage „Was ist ein Dispokredit?“ und nützliche Informationen rund um Dispozinsen, Disporahmen und Bonität.

Was ist ein Dispokredit?

Dispo

Jeder hat schon mal den Begriff „Dispokredit“ gehört. Doch was steckt hinter dem Dispo und was worauf gilt es unbedingt zu achten? Alle Infos einfach zusammengefasst.

Dispozins – teure Flexibilität

Dispokredit

Der Dispo hilft einem zwar aus finanziellen Engpässen, hat aber leider einen hohen Preis: den Dispozins. Alles zum Thema Dispozinsen und günstigeren Alternativen erfahren.

Schufa & Bonität

Schufa Eintrag

Nur wer eine ausreichende Bonität vorweisen kann, bekommt ein Girokonto mit Dispositionskredit. Nützliche Tipps zum Umgang mit Schufa und Kreditwürdigkeit.

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Was ist ein Dispokredit?

Der Dispositionskredit (kurz Dispokredit oder Dispo) ist nur beim Girokonto vorzufinden. Banken gewähren ihren Kunden die Möglichkeit, ihr Girokonto bis zu einem bestimmten Betrag zu überziehen. Einfach erklärt: Diese Überziehungsmöglichkeit des Girokontos ist der Dispokredit.

Wie funktioniert das in der Praxis? Wird ein Konto inklusive Dispokredit angeboten – was beim Girokonto in der Regel der Fall ist – kann der Kunde sein Konto bei finanziellen Engpässen überziehen. Sollte der Kontoinhaber also einmal kein Geld mehr auf dem Konto zur Verfügung haben, kann er auf den Dispositionskredit seines Girokontos zurückgreifen. Aber Vorsicht: Zur Sicherheit von Kunden und Banken kann der Kontoinhaber sein Konto nur bis zu einem bestimmten Limit überziehen. Diese sogenannte „Kreditlinie“ wird von der Bank bei der Kontoeröffnung festgelegt. Wie hoch der Kreditrahmen letztendlich ist, hängt von der jeweiligen Kreditwürdigkeit ab.

Kein Geld am Monatsende?
Der Dispokredit schafft Abhilfe.

Dispokredit

Die oben genannten Leistungen sind so gut wie in jedem herkömmlichen Girokonto enthalten. Lediglich bei den Guthabenzinsen sieht es in letzter Zeit ziemlich düster aus. Dies hängt mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen, die den Leitzins seit geraumer Zeit auf Rekordtief hält. Grundsätzlich ist das Girokonto jedoch nicht als Geldanlage gedacht, dafür gibt es andere Produkte wie etwa das Tagesgeld- oder Festgeldkonto, den Sparbrief oder ähnliche Anlage-Formen.

Die Höhe des Dispos (Kreditlinie) wird von der Bank festgelegt. Das Girokonto kann bis zu diesem Limit überzogen werden. Nach der Überziehung befindet sich das Girokonto im Minus. Der ‚geliehene‘ Betrag wird beim nächsten Geldeingang ausgeglichen.

Der Dispokredit ist somit ein Rahmenkredit: Man kann das Konto nur in dem Rahmen überziehen, wie es der Kreditrahmen des Girokontos zulässt. Wer den Dispo in Anspruch nimmt, erhält also einen kurzfristigen Kredit. Er stellt eine Liquiditätsreserve dar, sollte aber wirklich nur im Notfall genutzt werden! Für die Beanspruchung des Dispokredites fallen nämlich hohe Dispozinsen an.

Dispo und Zinsen: teurer Kredit für den Notfall

Das Angebot eines Dispokredits seitens der Bank klingt natürlich verlockend. Der Disporahmen verspricht Verbrauchern am Monatsende nie wieder auf dem Trockenen sitzen zu müssen. Doch der Dispositionskredit hat auch seine Tücken. Die Banken verlangen nämlich hohe Zinsen, wenn der Kunde den Kreditrahmen beansprucht. Diese Zinsen werden als Dispo- oder – im Falle einer geduldeten Überziehung – Überziehungszinsen bezeichnet.

Obwohl die EZB den Leitzins seit geraume Zeit auf Rekordtief hält, haben viele Banken ihren Dispozins nicht entsprechend gesenkt. Der Dispositionskredit ist so einer der teuersten Kredite und sollte deshalb nur bei finanziellen Notlagen genutzt werden. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank standen die Deutschen mit ihren Girokonten im Jahr 2015 mit 34 Milliarden Euro im Minus. Sollten Sie also die Möglichkeit des Dispositionskredites einmal beanspruchen, achten Sie darauf, den Betrag schnell wieder zurückzuzahlen. Ist es Ihnen nicht möglich, raten wir Ihnen zum Umschulden, das spart eine Menge Geld.

Neben den Dispozinsen liest man auch häufig vom Überziehungszins. Wird ein Bankkonto über den vereinbarten Kreditrahmen überzogen, greift der Zinssatz für die sogenannte „geduldete Kontoüberziehung“. Der Überziehungszins ist dabei deutlich höher als der Dispozins, schließlich überzieht man das Konto ohne die Zustimmung der Bank.

Alternativen zum Dispo

➽ Unser Tipp: Alternativen zum Dispo
Es gibt weitaus günstigere Kredite. Greifen Sie zunächst auf Ersparnisse auf dem Tagesgeldkonto zurück. Alternativen sind auch ein Kreditvergleich oder noch besser: die Kreditkarte. Eine Kreditkarte kann ebenso wie ein Girokonto überzogen werden. Es werden dafür aber keine Überziehungszinsen erhoben. Generell raten wir jedoch dazu, keine Waren „auf Pump“ zu kaufen – außer es handelt sich wirklich um einen Notfall. Die regelmäßige Beanspruchung des Dispos führt nämlich schnell in eine Negativspirale, aus der man nur noch schwer herauskommt.

Die Schattenseite des Dispokredites: Schufa & Bonität

Girokonten werden automatisch mit einem Dispokredit angeboten. Dies unterscheidet das Girokonto vom Basiskonto (Jedermannkonto/ Guthabenkonto), das nur auf Guthabenbasis geführt wird. Wenn Sie also ein klassisches Girokonto beantragen, beantragen Sie den Dispositionskredit gleich mit. Da es sich hierbei um einen Kredit handelt, möchte sich die Bank vor der Kontoeröffnung vergewissern, dass Sie verantwortungsvoll mit dem „vorgestreckten“ Geld umgehen.

Dazu wird eine Schufa-Abfrage gemacht. In der Schufa sind sämtliche Informationen zum Kreditverhalten von Einzelpersonen verzeichnet. Bei negativen Schufa-Einträgen oder Insolvenz wird die Eröffnung in der Regel verwehrt. Seit dem 2016 erlassenen Zahlungskontengesetz, hat jeder das Recht auf ein sogenanntes Basiskonto. Wer ein solches Basiskonto auf Guthabenbasis beantragt, darf von der Bank per Gesetz nicht abgelehnt werden, kann das Konto aber nicht überziehen.

Unsere Empfehlung: Günstigster Dispokredit

Die PSD Bank bietet ein kostenfreies Girokonto mit günstigem Sofort-Dispokredit an. Aktuell beträgt der Dispozins niedrige 5,86%. Außerdem beinhaltet das PSD Girokonto zwei kostenlose Girokarten und Kreditkarte. Die PSD Bank ist außerdem eine der letzten Banken, die noch ein Konto ohne Kontoführungsgebühren anbieten. Das PSD Girokonto ist ein solches Konto und bleibt auch in Zukunft kostenlos.

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